Rundmail 12.06.2013
Der Polizeiterror in Frankfurt
gegen Blockupy war nicht zufällig
Liebe KünstlerkollegInnen,
1.der Polizeiterror von Frankfurt gegen Blockupy-DemonstrantInnen ist nicht zufällig passiert, sondern war beabsichtigt... - Jetzt geht es auch um Solidarität mit den Opfern. Sie hatten diese Brutalität eindeutig als politisches Signal des Terrors von oben gegen unten gewollt: Am Samstag, den 1. Juni 2013, wurde die Blockupy-Demonstration durch einen völlig unverhältnismäßigen und brutalen Polizeieinsatz jäh beendet. An einer offensichtlich im Vorfeld festgelegten Stelle wurde einer der teilnehmenden Blöcke grundlos und rabiat vom Rest der Demonstration getrennt, knapp 1000 Menschen eingekesselt, über neun Stunden festgehalten und immer wieder mit Pfefferspray, Tritten und Schlägen drangsaliert. Davon waren sogar viele Journalistinnen betroffen, die Pressefreiheit wurde massiv eingeschränkt. Die Demosanitäter gehen von mindestens 320 Verletzten aus - zum großen Teil Augenverletzungen durch Pfefferspray, aber auch schwere Kopfverletzungen durch Schläge.
Attac ruft zur Solidarität mit den Opfern auf
2.Revolution der Künstler durch "art but fair"? Prominente Unterstützung erhielt im Frühjahr eine Facebook-Seite, die unter dem Thema "Die traurigsten & unverschämtesten Künstlergagen und Auditionserlebnisse" bereits 9000 UnterstützerInnen gefunden hatte (diese Anzahl ist allerdings in Internetzeiten keine "Kunst" mehr), durch die österreichische Mezzosopranistin Elisabeth Kulman, die es wagte, Missstände in der "Oberliga" des Kulturbetriebs öffentlich anzuprangern, über die man bislang nur hinter vorgehaltener Hand getuschelt hatte.
Namentlich kritisierte sie u.a. die ersatzlose Streichung der Probengelder bei mehrwöchigen Opernproduktionen der Salzburger Festspiele durch Intendant Alexander Pereira, enge Termindispositionen ohne Rücksicht auf die körperliche Belastbarkeit der Sänger, Inkompetenz und Korruption bei den Entscheidungsträgern etc. "art but fair" stellt zur Diskussion auch die "Goldenen Regeln" , eine inhaltliche Forderungsplattforum für existenzielle Fragen von Kunst und Kultur. - Das Manko: diese beschränken sich ausschließlich auf diese Fragen, stellen keinen Zusammenhang zu politischen Hintergründen dar und beschreiben auch keine vorhandenen gewerkschaftlichen Ergebnisse, Tendenzen oder Prozesse.
Näheres unter
www.artbutfair.org
3.Auch weiterhin gibt es Aufkleber (Kunststoff, rund) mit unserem Logo www.unruhestiften.de zu bestellen. Preis pro Stück 10 Cent.
Kollegiale Grüße
Werner Lutz